An einem der vergangenen Samstage faltete mich Jakob aus dem Bett und da bot sich mir dieser Blick:
Meine erste Reaktion: „Ach, wie schön!“
Jakob ist dann noch mit dem Fotoapparat auf den Balkon, damit ich die verschneite Pracht auch sehe.
Dann ging es mit dem Treppensteiger nach oben. Da hatte ich diesen Anblick. Ich mag das sehr, wenn unsere Dachfenster komplett mit Schnee bedeckt sind. Ich fühle mich dann so abgeschieden von der Außenwelt und so geborgen bei uns in der gemütlichen Wohnung.
Dann wollten wir einkaufen gehen. Ich hab mich sehr darauf gefreut den Schnee draußen zu sehen und zu erleben. Also runter, raus vor die Haustüre, die Schneemassen bestaunt…
und dann festgestellt, dass ich mit dem Rollstuhl draußen nicht vorwärts komme. Da hilft auch mein tolles Vorspannrad nichts. Das hat mich dann schon geärgert, denn ich mochte es früher sehr durch die verschneite Landschaft zu stapfen. Also wieder rein in die gute, warme Stube. Ich hab mich aber schon gefragt, wieso es für Rollstuhlfahrer kein geeignetes Mittel gibt, im Schnee zu rollen.
Der VdK hat in Bezug auf Barrierefreiheit folgenden Satz formuliert: „1969 betrat der erste Mensch den Mond. Rollstuhlfahrer kommen nicht einmal in einen Zug oder Bus!“ Für heute wandle ich den Satz, wie folgt um: „“1969 betrat der erste Mensch den Mond. Rollstuhlfahrer kommen bei Schnee nicht einmal vor die Haustür!“
Zum Glück besteht unsere Wohnung aus gaaaanz vielen Fenstern, sodass ich die Winterpracht zumindest von innen bestaunen konnte.
Und das bis zum Abend…
So schön…
Am nächsten Morgen strahlte dann noch die Sonne vom Himmel.
Da zog es mich gleich noch mehr nach draußen. Doch auch heute für mich unmöglich.
Bei so viel Schnee wird der Schneetraum für viele Rollstuhlfahrer zum Albtraum. Viele haben dann keine andere Wahl als abwarten, Tee trinken und auf Tauwetter hoffen. Die Einkäufe hat dann zu meinem Glück Jakob alleine erledigt.
Martin Krattiger
So schöne Fotos!
Brigitte Fuss
Das stimmt! Schnee ist einfach auch etwas Schönes.