Reise nach Montenegro im Sommer 2022

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Im Sommer 2022 entschied ich mich für eine Reise nach Montenegro an die Bucht von Kotor Du wirst dich jetzt fragen warum ausgerechnet Montenegro? Meine Antwort darauf lässt nicht lange auf sich warten. Montenegro soll wunderschöne Landschaften haben, hat Meer und Berge, ist kein EU-Land (was mein Herz in Bezug auf Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit gleich höher schlagen lässt) und ich hatte mal Lust darauf in ein mir völlig unbekanntes Land einzutauchen. Außerdem lernte ich dadurch neue Gegenden, der mir schon vertrauten Länder Slowenien (Julsche Alpen) und Kroatien (Dalmatien) kennen. Schon bei der Planung der Strecke, die einfach 1.300 km beträgt, schüttete ich immer wieder Glückshormone aus, da ich so ein großer Fan des Balkans bin und mich auf all die neuen Erfahrungen und Erlebnisse freute. Wenn du wissen möchtest welche Route ich geplant habe, dann schau dir das kurze Video dazu an.

Unsere Route nach Montenegro

Um möglichst spontan und unabhängig reisen zu können, verzichtete ich darauf irgendwelche Stellplätze auf irgendwelchen Campingplätzen zu reservierern. Dadurch, dass ich meine Toilette und Dusche immer dabei habe, war ich nicht auf Barrierefreiheit angewiesen. Wie das geht, kannst du bei Hygiene nachlesen. Ich hatte mir lediglich einige Campingplätze mit Adresse aufgeschrieben. Ganz ehrlich, ich war schon etwas aufgeregt, ob wir in der Hauptreisezeit auch immer einen Platz finden. Gleichzeitig hat meine Recherche ergeben, dass in Slowenien und Kroatien unendlich viele Campingplätze sind.

Außerdem haben wir viel weniger Gepäck dabei gehabt, sind also schneller beim Auf- und Abbauen. In der Dachbox waren mein Luftbett, eine Ersatzluftmatratze, Spannbettücher, Kissen, eine dünne Bettdecke, die Hängematte, unsere Apotheken- sowie Unterhaltungstasche, zwei Isomatten, ein Ventilator für ganz heiße Temperaturen und der Heizlüfter für kühlere Zeiten. Auf der Ladefläche im Auto waren mein Rollstuhl (outdoor), ein Tritthocker, mein Toliettenstuhl, Jakobs Mal- und Zeichenutensilien, die Foto- und Laptoptasche, das Stativ, 1 Box mit Lebensmitteln, 1 Box mit Geschirr, 1 Box mit Zubehör für unseren Gaskocher (Kartuschen, Grillaufsatz, Sandwichmaker und faltbare Wasserkanister), 1 Box mit den Lebensmitteln und Kochutensilien, die wir unterwegs brauchen sowie unsere Kühlbox. Unter der Ladefläche versteckte sich Tisch, Stuhl, Zelt, Sonnenschirm, Solar-Campingdusche, Handbesen, Vorspannrad, langes Kabel, Spaten, Hammer und diverses anderes Werkzeug.

Jakob hat am Vortag bereits alles gepackt und am 07.08.2022 ging es dann früh am Morgen voller Vorfreude und auch Aufregung los.

Gegen Nachmittag sind wir dann an unserem ersten Teilziel im Triglav Nationalpark an der Soča angekommen.

Auf der Suche nach einem Plätzchen für Ludwig und uns mussten wir feststellen, dass schon viele Campingplätze belegt oder so gar nicht nach unserem Geschmack waren. Doch dann sind wir hier angekommen und ich fand`s einfach nur schön, nämlich auf dem Camping Trenta Sergej Bolčina.

Rollipack -Campingplatz an der Socca

Leider waren die Wege vom Campingplatz aus an den Fluss für mich, trotz Vorspannrad nicht machbar.

Rollipack -Campingplatz an der Socca

So ist Jakob allein losgezogen und hat mir schöne Fotos mitgebracht.

Rollipack -Campingplatz an der Socca

So sah unser Platz in der Abenddämmerung aus. Ich mag dieses Bild sehr. Es ist so stimmungsvoll! Ich sitze übrigens im Zelt.

Rollipack -Campingplatz an der Socca

Nach zwei Übernachtungen machten wir uns auf den Weg von Trenta (Slowenien) nach Bibinje (Dalmatien).

Auch hier hatten wir nicht auf Anhieb etwas gefunden. Doch eine Campingplatzbetreiberin stellte uns in ihrem angrenzenden Garten noch ein Plätzchen zur Verfügung. Leider kann ich den Platz nicht verlinken, da er nur in Realität und nicht im WorldWideWeb zu finden ist. Irgendwie auch sympathisch.

Der Blick zum Meer von unserem Stellplatz aus.

Nach zwei Übernachtungen ging es für uns dann weiter. Die Campingplatzbetreiberin, die übrigens sehr für Jakob schwärmte und immer wieder erwähnte was für „a nice man“ Jakob ist (ja wo sie recht hat, hat sie recht!) verabschiedete sich mit den Worten: „Ihr könnt immer kommen, ich werde immer ein Platz für euch haben!“ Ist doch für die Rückreise schon einmal beruhigend, oder?

Auf dem Weg von Bibinje (Dalmatien) zum Autocamp Naluka in Montenegro bei unserer Mittagspause.

Es war so heiß, dass wir auf eine warme Mahlzeit liebend gerne verzichteten. Stattdessen gab es:

Dank unserer Kühlbox war die Melone erfrischend kalt. So lecker!

Unser Platz zwischen zwei schattenspendenden Bäumen auf dem Autocamp Naluka. Der linke ist ein Kakibaum und der rechte hat uns leckere Früchte gespendet, nämlich…

Feigen.

Und dann trauten wir unseren Augen nicht. Direkt vor uns am Hang entfachte sich ein größerer Brand mit starker Rauchentwicklung. Wir waren sehr verunsichert, tauschten uns mit deutschen Campern aus, ob wir bleiben oder abreisen sollten und wie gefährlich die Situation für uns ist. Der Campingplatzbetreiber schätzte die Lage noch nicht als so ernst ein und meinte, er habe auch noch keine Anweisung bekommen, dass der Campingplatz geräumt werden muss. Wie das dann ausschaut, möchte ich mir gar nicht vorstellen. In dieser Situation erfährst du ganz viel über die unterschiedlichen Persönlichkeiten. Was hättest du gemacht?

Feuer in Montenegro

Wir hatten das Feuer beobachtet und gut im Blick behalten und blieben, denn..

plötzlich fing es an zu regnen. Es regnete die ganze Nacht durch und am nächsten Morgen war von Qualm und Feuer nichts mehr zu sehen. Was für ein Glück!

So konnten wir am nächsten Tag einen Ausflug nach Karuc an den Scutari-See machen. Auf der Fahrt dorthin mussten wir immer anhalten und Fotos von der eindrücklichen Landschaft machen.

Das ist der Blick von oben auf Kotor.

Wie in einer anderen Welt.

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Und dann bot sich uns dieser fantastische Blick. Das ist also der beeindruckende See, den ich unbedingt sehen wollte.

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Was für ein Ausblick!

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Der grüne Teppich auf dem See sind alles Seerosen und an das Ende vom See grenzt Albanien.

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Natürlich mussten wir dort auch die Gegend erkunden, was teilweise echt abenteuerlich war. So wie diese extrem morsche und wacklige Brücke.

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Und auf dem Rückweg, der sich als sehr beschwerlich und nervenaufreibend entpuppte, machten wir noch einen kleinen Abstecher.

In der Nähe von unserem Campingplatz gab es ein schönes Café inmitten eines Parks. Zunächst führte uns der Weg durch eine Bambus-Allee.

Danach stand man schon mitten im Cafeé bzw. Restaurant mit wunderschönem Blick.

Wir genossen ein super leckeres Schoko-Soufflé mit Vanilleeis und Cappuccino.

Anschließend sind wir noch durch den im asiatischen Stil angelegten Park spaziert.

Die Wege waren mit Rollstuhl gut machbar.

Auf dem Rückweg sind wir noch an der nahegelegenen Badestelle von unserem Campingplatz vorbeigekommen. Kaum zu glauben, dass das das Meer und nicht ein See ist, oder?

Da es in Montenegro kaum Supermärkte gibt, sind wir nach Nikšić, in eine etwas größere Stadt gefahren. Hier haben wir uns auf dem Markt mit frischem Obst und Gemüse eingedeckt. Auf der Fahrt dorthin genossen wir wieder die wunderschöne Landschaft.

Und was machen wir mit den gekauften Birnen? Na klar, einen leckeren Kuchen. Findest du natürlich auch bei den Gaumenfreuden.

An einem heißen Tag machten wir uns wieder auf in Richtung Kotor. Wir wollten uns Cetinje anschauen. Dieses Mal nahmen wir allerdings die Fähre bis kurz vor Kotor. 10 Minuten Überfahrt sind schon etwas anderes als 1,5 Stunden Küstenfahrt mit der Gefahr immer wieder im Stau zu stehen.

Unterwegs eine kleine Mittagspause.

Schließlich sind wir in Cetinje, einem sehr schönem, vor allem wenig touristischem Städtchen angekommen.

Wir schlenderten und rollten gemütlich durch die Gassen. In einem der vielen Cafés genossen wir natürlich einen Cappuccino.

Da wir für die Rückfahrt noch genügend Zeit hatten, entschieden wir uns gegen die Fähre und für die Küstenstraße.

Das bedeutet eine Serpentinenfahrt mit schönen Ausblicken.

Rollipack

Hier der Blick auf Kotor.

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Als wir dann in dem viel besuchten Kotor ankamen, war gerade ein perfekter Parkplatz für Ludwig frei. Wir waren gut gelaunt und entschieden uns spontan Kotor zu besichtigen.

Kotor ist die älteste Stadt Montenegros und hat ungefähr 5.000 Einwohner.

Das Städtchen ist vor allem wegen der schönen Altstadt sehr bekannt.

Die Altstadt ist schön hergerichtet und das Kopfsteinpflaster für Rollstuhlfahrer kein Problem.

Um der Hitze zu entfliehen, haben wir an einem sehr heißen Tag einen Ausflug in den Skiort Zabljak gemacht Wieder fuhren wir durch wunderschöne Landschaften

An diesem Weiher mit fantastischem Ausblick machten wir unsere Mittagspause.

Rollipack

Zabljak liegt ungefähr auf 1.400 Höhenmeter. Überall waren diese kleinen Häuschen verteilt. Wir waren auch kurz im Städtchen, aber ich fand es dort eher trostlos.

Auf unserer Heimreise durchfuhr mich dann ein Schreck. Eine dieser Kühe ging auf unser Auto zu und stieß mit ihren Hörnern gegen den Außenspiegel auf meiner Seite. Ich dachte erst sie will mich unsanft begrüßen.

Und dann machten wir uns eines Tages auf den Weg nach Bosnien-Herzegowina. Wir waren über der Grenze und mich ereilte das Gefühl von herrlicher, unberührter und einsamer Natur. Ich wusste: „Das ist mein Land!“

Rollipack

Schau dir dieses Panorama an:

Über den Dächern von Trebinje haben wir Mittagspause gemacht.

Danach sind wir am Fluss Trebišnjica entlang spaziert und haben den Weg, der mit Rollstuhl gut zu befahren ist sehr genossen.

Danach ging es wieder zurück auf unseren Campingplatz zum Autokamp Naluka.

Am frühen Abend sahen wir direkt von unserem Platz aus eine herrliche Vorführung für Groß und Klein.

Bosnien-Herzegowina hat uns schon sehr gefallen. Also sind wir wieder los!

Schaut euch diesen Weg und diese einsame Gegend an. Solche Orte ziehen mich magisch an.

Irgendwo im Nirgendwo eine Pause.

Und dann noch die Stadt Trebinje besichtigt.

Nach 14 Tagen Montenegro traten wir die Rückreise an. Ich wollte noch eine ganze Woche in Kroatien verbringen. Unser erster Halt war der Campingplatz bei Skradin in Dalmatien (Kroatien). Es war ein typischer kroatischer Campingplatz mitten in einem Nadelwald.

Schöne Abendstimmung:

Ein gut getarnter Falter:

Nach dem Frühstück erstmal eine Pause.

Und täglich grüßt die Melone gegen Hitze und Durst.

Neben dem Campingplatz gab es ein brachliegendes Land mit Trampelpfaden, Wildwuchs, freilaufenden Tieren sowie besondere Schätze.

Was gibt es Schöneres als in der Abendsonne in ein fesselndes Buch einzutauchen. Was wir lesen, kannst du bei Unterhaltung nachlesen.

Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen beim Abendbrot mit Abendrot.

In Dalmatien ging unsere Luftmatratze kaputt und es musste schnellstmöglich Ersatz her. So machten wir einen Tagesausflug nach Zadar, da es dort einen DECATHLON gibt.

Wir verzichteten darauf den KRKA Nationalpark zu Fuß und mit Rollstuhl zu besichtigen. Stattdessen machten wir mit Ludwig eine Rundfahrt durch die eindrückliche Landschaft.

Hinter uns immer ein bedrohlicher Himmel.

Ein unglaubliches Panorama.

Nach einer Woche fuhren wir weiter in Richtung Heimat. In Slowenien hielten wir an einem wunderschönen, naturverbundenen Campingpingplatz in Tolmin. Da sich hier jeder sein Plätzchen selber aussuchen darf, fiel unsere Wahl auf ein abgelegens Stückchen Wiese.

Das war der Blick von unserem Stellplatz aus in den Himmel:

Nachdem ich herausgefunden hatte, dass im Triglav Nationalpark eine Teilstrecke mit Rollstuhl begehbar ist, entschieden wir uns diesen zu besichtigen.

Hier ein paar Eindrücke:

Und als wir uns am Ausgang bei der Kassenwärtin für die unkomplizierte Abwicklung bedankten, drückte sie uns ein Prospekt mit selbst eingezeichneten Haltepunkten und den Worten: „Hier eine rollstuhlfreundliche Tour durch den Nationalpark“ in die Hand. Kurz angeschaut und natürlich sofort gemacht.

Der wunderschöne Aussichtspunkt in Kolovrat.

Nach drei Übernachtungen fuhren wir zurück nach Augsburg.

Resumee: Diese Sommerreise hat mich emotional nicht so erfasst wie unsere Reisen nach Rumänien. Mir fiel die Rückfahrt auch nicht ganz so schwer. Ich habe lange überlegt woran das wohl liegt und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Länder, die wir bereisten, mit Ausnahme von Bosnien Herzegowina, sehr erschlossen sind und an Ursprünglichkeit verloren haben. Ein richtiger Einblick in das Leben von Einheimischen war uns dadurch verwehrt. Wir waren umgeben von wunderschöner, atemberaubender Natur und konnten aber nicht wirklich darin eintauchen. Irgendwie fehlte uns das Abenteuer. Das einzige Land, das in mir Freiheit und Abenteuerlust wachrief, war Bosnien Herzegowina. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber es gibt Länder, die mich in meinem Innersten sofort berühren und andere, die ich zwar schön finde, mich aber nicht derart in den Bann ziehen. Was ich allerdings bei dieser Reise sehr genoss, war die Tatsache, dass wir immer erst vor Ort einen Campingplatz suchten. So war es immer sehr überraschend wann und wo wir landeten. Grundsätzlich bin ich aber froh und dankbar diese Reise gemacht zu haben. Der Balkan mit all seinen Schönheiten reizt mich schon sehr.

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